Livestream 2020: Wie digital werden wir?
Beim ersten Norderstedter Zukunftsdialog sprachen drei Experten und eine ARD-Moderatorin eine Stunde lang über „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ vom Homeoffice bis Industrie 4.0. „Wie digital werden wir?“ fragte Susanne Stichler ihre Gäste Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, Theo Weirich, Geschäftsführer wilhelm.tel und Bernd Mähnss, Geschäftsführer Hanseatic Power Solutions.
„Die Unsicherheit wird nicht gehen, wir werden lernen müssen, damit umzugehen“, sagt Henning Vöpel und erwartet von den Menschen und Unternehmen agilere Strukturen, mehr Konnektivität und neue Geschäftsmodelle. „Viele Meetings finden digital statt, wir schicken bereits eine Eye-Tracking-Brille anstelle eines Mitarbeiters zu unseren Kunden“, ergänzt Bernd Mähnns. Dennoch müsse es auch reale Treffen geben, um soziale Kontakte zu pflegen. „Bestimmte Branchen brauchen Nähe und wir werden auch in Zukunft reisen“, weiß Theo Weirich. „Wir brauchen Publikum und Präsenz. Wenn das Publikum weg ist, dann ist die Kunst weg und der Fußball auch.“
Weirich fordert den digitalen Stresstest. Zu gucken, wo es richtig ist zu digitalisieren und wo nicht. Dafür brauche es mehr Startup-Kultur, neue Ideen und Menschen, die bereit sind, Dinge neu zu entwickeln und vorhandene Systeme zu stürzen, um neue aufzubauen. Vöpel sieht als Alternative zum Büro nicht nur das Homeoffice, sondern neue Zentren vor der Stadt, in kleineren Orten, digital angebunden. Dort könnten neue soziale Räume entstehen; Kinder auch für Mittagessen und Hausaufgaben einen Platz haben.